Die Literatin der Moderne, Teil 30

[Jeannette-Anna Hollmann]

Fortsetzung von:

https://feminismus.jeannette-hollmann.d ... 571#p24571

Die Literatin der Moderne, Teil 29


Folgt hier.

[Jeannette-Anna Hollmann]

Es sollte alles ab heute gelockert werden, wie es von der Regierung hiess... Das konnte ja heiter werden!

Ausgerechnet ab heute, wo sie zum Zahnarzt musste. Aber alles hatte geklappt und sie war froh, als sie sich zu Hause ausruhen konnte davon. Es hatte fürchterlich weh getan, aber ihr Zahn war erhalten geblieben. Taschenentzündung. Sie hatte den Eindruck, dass das Betäubungsmittel gar nicht wirkte während der Behandlung. Dennoch war sie beruhigt, dass es ihr Zahnarzt gemacht hatte und nicht irgendeiner vertretungsweise. Zu ihm hatte sie Vertrauen gefasst seit einigen Jahren.

Das Leben ging weiter... Musste...!

Keine, die mit ihr gekommen war, keine die sie bedauerte und direkt anfassbar war. Sie sehnte sich nach Berührungen. Sandra und sie trennten immer noch 7500km.

Ihre Mutter hätte nun die passenden Worte gefunden. Sie fehlte.

[Jeannette-Anna Hollmann]

Neue Woche-neues Glück. Bereits gegen 4 war sie hochgeschreckt, da eine fb-Bekannte ihr geschrieben hatte, dass jemand gestorben war, den auch sie auf fb gekannt hatte. Regina... R.I.P.

[Jeannette-Anna Hollmann]

Erst Tod. Dann Zahnarzt. Morgen Autowerkstatt. Was würde die Woche noch mit sich bringen?

Erst mal zurücklehnen. Das Schlimmste war bereits hinter sich gebracht.

[Jeannette-Anna Hollmann]

Ihr Magen knurrte. Sie hatte nicht gefrühstückt.

[Jeannette-Anna Hollmann]

Sie hatte ihren Wagen abgeholt, einen Vertrag verlängert, wo ihr ihre eigenen Vergangenheit nochmal hochkam, da sie darüber sprechen musste und endlich war wieder Wochenende. War spazieren gegangen an ihrem Lieblingsschloss, welches sie zukünftig nur noch unter der Woche aufsuchen wollte. Spazieren war wichtig. Sie war wichtig.

Endlich wurde sie sich dessen bewusst...

[Jeannette-Anna Hollmann]

Corona würde sie überleben, sie war sich. Eben, weil sie nicht dem Trend folgte und sich tatsächlich in Isolation begeben hatte. Niemand würde sie infizieren können deswegen. Nur noch das Wichtigste draussen erledigen.

Die Lockerung der PolitikerInnen war unverantwortlich.

Sie hatte jemanden kennengelernt. Virtuell... Hatte sich ein wenig aus dem virtuellen Gruppenleben des sozialen Netzwerks zurückgezogen... War vorrübergehend zur gamerin geworden. Gar nicht so uninteressant und gut durchdacht. Eine Königsreich-Spiel mit strengen Hierarchien... Guns Of Glory... bezeichnenderweise. Da wustte sie, wos lang ging und brauchte jeglich Anweisungen zu befolgen und mitdenken. Es trimmte ihr Gedächtnis. Gut so.

Sandra vermisste sie und sie vermisste Sandra. Sie hielten an ihrer Beziehung fest, die sie nun bereits seit fast 1,5 Jahren täglich pflegten... Wie hübsch sie ist, dachte die LDM.

[Jeannette-Anna Hollmann]

Was sie auis dieser Seuche mehr zu schätzen wüsste, war ihr vollkommen klar... Sie dachte:

"..Dass ich eh nie soviel draussen sein konnte in den letzten Jahrzehnten, dass ich gut darin geübt bin, mich einzuschränken...und aus wenig viel zu machen durch Aufmerksamkeitsübungen und langes Sinnieren über Konsumgesellschaften..."

[Jeannette-Anna Hollmann]

Sie wusste auch die Stille auf der Strasse sehr zu schätzen, die nun endlich gegeben war. Zumindest sonntags für ein paar stunden tagsüber. Leider hatte es ja wieder eine Lockerung gegeben...

Sie war sehr geräuschempfindlich und schnell gestresst bei zu viel Lärm.

Natürlich würde sie auch dieses Wochenende daher bevorzugen, nicht wegzufahren, da wieder alle irgendwohin wollten, wos ruhig war, um sich dort wieder zu treffen... Und wenn, dann eh ab sofort mit obligatorischem Mundschutz...!

[Jeannette-Anna Hollmann]

In ihrem Bundesland NRW konnte man sich eben kaum aus dem Weg gehen, es war dafür zu überbevölkert.