Ich verstelle mich nicht mehr.
Ich zeige mich, so wie ich bin.
Ich halte nichts mehr zurück, aus Angst was andere über mich denken oder reden könnten. Das habe ich lange genug getan und die Leute haben trotzdem geredet.
Heute ist es mir egal was andere über mich erzählen, was sie amüsant finden oder schräg. Mir ist nichts mehr peinlich, denn ich bin nicht peinlich,
ich bin authentisch.
Wenn ich auf dem Tisch tanzen will, tue ich es.
Wenn ich laut singen will, tue ich es.
Wenn ich über meine Jugendsünden reden will, dann tue ich es.
Wenn ich hinfalle, stehe ich wieder auf.
Ich brauche kein Krönchen mehr, das ich richten muss.
Ich lasse die Haare strubbelig und mache weiter……
Auch wenn ich schon oft auf Menschen hereingefallen bin, die das, was sie von mir wussten gegen mich verwendet haben, bin ich immer offen geblieben für neue Begegnungen.
Ich halte nichts zurück, denn heute gibt es nichts mehr, das gegen mich verwendet werden könnte.
Die Leichen in meinem Keller sind ausgezogen. Die Schatten haben ihren Schrecken verloren.
So what?!
Lass sie machen.
Lass sie reden.
Lass sie denken.
Ich tue nicht mehr so, als ob es mir nichts ausmacht – es macht mir nichts mehr aus!
Endlich macht es mir wirklich nichts mehr aus!
Und….
Ich habe aufgehört an Menschen festzuhalten, die nicht mit mir weiter gehen wollen.
Die mir nichts mehr zu sagen haben. Die mich hintenanstellen. Für die ich austauschbar bin.
Auch nicht an denen, die ich doch so gern behalten wollte.
Ich höre auf mich für sie zu interessieren, wenn sie sich nicht mehr für mich interessieren.
Einseitige Geschichten schreibe ich nicht mehr weiter, ich klappe das Buch zu und lege es still zu meinen Erinnerungen.
Ich bin kein Statist mehr in den Leben anderer.
Es hat geschmerzt, an den Rand geschoben zu werden.
Es hat befreit es erkannt zu haben und zu gehen.
So viel hat sich verändert in den letzten Jahren und heute bin ich froh, diesen Weg gewählt zu haben,
auch wenn er nicht immer der leichteste war und ist.....
Ramona Nabli, Seelenrauschen
Juli 2022